Wenn Lesen anderen hilft
Wer liest, tut sich etwas Gutes. „Klar! Binsenweisheit!“, werden Sie, liebe:r Leser:in, gelangweilt seufzen. Dass Lesen aber auch anderen helfen kann, haben nun die Kinder aus dem Andreaskindergarten und der Johannisschule in Hollage-Ost bewiesen.
Haben Sie schon einmal das Lachen eines Fünfjährigen gehört, wenn der Kasperl zum großen Zauberer Petrosilius Zwackelmann „Zeprodilius Wackelzahn“ sagt? Oder sind Sie kürzlich von Ihrer Tochter beim Gute-Nacht-Sagen ignoriert worden, weil die gerade mit Harry Potter durch die Kammer des Schreckens schlich? Oder erinnern Sie sich vielleicht noch, wie es sich anfühlte, mit den fünf Freunden die Schatzinsel zu entdecken?
Falls nicht, wird es höchste Zeit für: ein Buch!
Lesen bildet, Lesen entspannt (außer vielleicht der neueste Fitzek-Thriller) und Lesen macht auch einfach wahnsinnig viel Spaß. Wer’s nicht glaubt, kann gerne fragen – am besten die Kinder aus dem Andreaskindergarten oder der Johannisschule in Hollage-Ost. Die sind nämlich ausgewiesene Bücherwürmer. Im Projekt „Lesen für unicef“ haben sie sich unlängst durch Tausende von Seiten in Hunderten von Büchern gelesen. „Ein voller Erfolg“ sei das gewesen, sagte Julia Atkinson, die das Projekt als Lehrerin begleitete. Die Kinder hätten „sich begeistert in das Abenteuer Lesen gestürzt“.
Zwei Wochen lang lief das vom Förderverein angestoßene Projekt, für das sich die Kinder Lese-Sponsoren gesucht hatten. Die spendeten für jede gelesene Seite einen bestimmten Betrag. Der Ertrag kam dann zu gleichen Teilen der unicef sowie der Kita und der Grundschule zugute. Wobei unicef damit Schulkinder in Madagaskar unterstützt, während er in Kita und Grundschule in einen sogenannten Literacy-Bereich und Schulbibliothek fließt.
Am Ende waren es 3639 Euro – und das auch nur, weil etliche Sponsoren Maximalbeträge angegeben hatten. Denn das Projekt wurde viel-seitiger als gedacht.
„Wir konnten es kaum glauben, wie viel die Kinder in dieser kurzen Zeit gelesen haben“, sagte Laura Niebaum als Vorsitzende des Fördervereins. Das sei ein schönes Zeichen dafür, welche Kraft auch heute noch in Büchern und Geschichten stecke.
